Die Reiseplanung verändert sich grundlegend – mit direkten Auswirkungen auf die Hotellerie.
Immer mehr potenzielle Gäste erwarten heute sofort verfügbare und personalisierte Antworten auf komplexe Fragen. KI-Systeme wie ChatGPT oder Googles neue „Übersichten mit KI“ (AI Overviews) – eingeführt im März 2025 – treiben diesen Wandel massiv voran.
Für Hotels bedeutet das: Sichtbarkeit entsteht nicht mehr nur über klassische Suchmaschinen. Die Anforderungen an das Online-Marketing steigen – ebenso wie die Komplexität, digital präsent und relevant zu bleiben.
Sichtbarkeit neu gedacht: Die Rolle von KI in der Reiseplanung
Lange galt: Wer bei Google auf Seite 1 steht, wird gesehen und geklickt. Doch generative KI hat diese Logik verändert.
Sogenannte AI Overviews liefern bei Google auf viele Suchanfragen direkt ausformulierte, strukturierte Antworten. Besonders bei komplexen Suchanfragen oder klarer Nutzerintention erscheinen diese KI-generierten Übersichten prominent und verdrängen klassische organische Ergebnisse.

Übersicht mit KI / AI Overviews bei Suchanfragen auf Google
Auch ChatGPT, Perplexity & Co. können konkrete Hotels empfehlen – basierend auf unzähligen Datenquellen. Eine Frage wie: „Welches Familienhotel in Südtirol ist im Sommer empfehlenswert?“ genügt und die Systeme liefern sofort passende Ergebnisse – oftmals jedoch ohne Weiterleitung auf externe Websites.
Was bedeutet das für Hotels?
Da KI-Systeme direkte Antworten liefern, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf die eigentliche Hotel-Website klicken. Die Folge: Ein Rückgang organischer Zugriffe wird wahrscheinlicher. Bis 2026 soll der traditionelle Traffic um bis zu 25% sinken.
Für Hotels heißt das: Sichtbarkeit entsteht zunehmend dort, wo KI die erste Entscheidung trifft – nicht mehr nur in der klassischen Google-Suche.
Was ist jetzt zu tun?
Die Digitalisierung im Hotelmarketing muss um KI-Perspektiven erweitert werden. Die Erwartungshaltung der Gäste verändert sich, weil KI ihnen schnell, individuell und unkompliziert Informationen liefert. Hotels sollten daher:
1. SEO anpassen – aber nicht aufgeben 🔍
SEO bleibt ein zentraler Erfolgsfaktor – doch im Zeitalter von KI reicht klassische Suchmaschinenoptimierung allein nicht mehr aus.
Hier kommt GEO – Generative Engine Optimization – ins Spiel: Inhalte müssen nicht nur suchmaschinenfreundlich, sondern auch verständlich, kontextstark und strukturiert genug sein, damit sie von KI-Modellen verarbeitet und zitiert werden können. Wer heute online sichtbar sein möchte, sollte also sowohl SEO als auch GEO im Blick behalten.
2. Mehrwert bieten, den KI nicht liefern kann 🤝
KI-Übersichten liefern schnell und effizient Antworten – doch sie bleiben generisch. Genau hier liegt die Chance für Hotels: Durch Inhalte und Funktionen, die über das hinausgehen, was KI leisten kann. Dazu zählen unter anderem exklusive Angebote, persönliche Geschichten, interaktive Elemente oder Inhalte hinter einem Login-Bereich. Wer seine Website so gestaltet, dass sich der Besuch wirklich lohnt, differenziert sich nachhaltig im digitalen Wettbewerb.
3. Traffic-Kanäle stärken 🔗
Alternative Traffic-Kanäle können an Bedeutung gewinnen. Besonders Social Media, Newsletter und andere direkte Kommunikationswege werden zu wichtigen Instrumenten, um potenzielle Gäste gezielt zu erreichen, die Markenbindung zu stärken und den Website-Traffic unabhängig von Suchmaschinen zu sichern. Wer hier regelmäßig relevante Inhalte bietet, bleibt im Gedächtnis – und im Gespräch.
Fazit: Sichtbarkeit entsteht neu – dort, wo KI entscheidet
Die Art und Weise, wie potenzielle Gäste Reiseentscheidungen treffen, verändert sich grundlegend. KI-Systeme wie ChatGPT, Gemini oder Googles AI Overviews übernehmen zunehmend die Rolle klassischer Suchmaschinen – und entscheiden, welche Hotels überhaupt in Betracht gezogen werden.
Digitale Sichtbarkeit muss also neu gedacht werden. Es reicht nicht mehr aus, bei Google gut zu ranken – entscheidend ist, in den Antworten generativer KI-Modelle präsent zu sein.
GEO erweitert die klassische SEO-Strategie genau um diese Dimension. Hotels, die jetzt ihre Inhalte gezielt auf KI-Systeme ausrichten, schaffen die Grundlage, um auch künftig digital sichtbar und relevant zu bleiben – genau dort, wo erste Entscheidungen getroffen werden.